Connemara

 

Connemara Pony standing in Paddock
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Das Connemara – ein Moor- und Bergpony aus Irland

Irlands einzige bodenständige Ponyrasse, das Connemara, ist gleichzeitig eines der schönsten Berg- und Moorgebietsponys. Es wird von der English Connemara Pony Society als »einzigartig in der Welt« beschrieben, ein Pony, das »die Zähigkeit und Kraft des Bergponys in sich vereint mit der Schnelligkeit, Lebendigkeit und Schönheit eines Arabers«.

Salzige Luft und Kräuterwiesen

Beheimatet sind sie in dem Gebiet Connaught in Irland, welches im Süden von der Galway-Bucht und im Westen vom Atlantik begrenzt wird. In dieser wilden, aber dennoch sehr schönen Landschaft, in der es Moorgebiete und steinige Gegenden gleichermaßen gibt, entwickelte sich das Pony in einem harten Klima, das nur durch den Golfstrom etwas gemildert wird. Dieser Golfstrom lässt Gras, Kräuter, Riedgras und anderes, was Pferde gern fressen, früher im Jahr wachsen als in anderen Gegenden. Außerdem ist das Land reich an Phosphaten, die die Kräuter anreichern, wovon wiederum Knochenbau und Muskeln der Ponys profitieren. Für die Pferde, die näher an der Küste leben, sind Jod und andere Mineralien im Riedgras enthalten, das die Pferde mit Wonne fressen.

Trittsicher durch anspruchsvolles Gelände

Die Behendigkeit und die Zähigkeit der Rasse resultieren auch aus ihrer Heimat. Die Pferde, die auf felsigen Abhängen oder in schlammigen Tälern aufwachsen, entwickeln von Geburt an eine Trittsicherheit, die dem Reiter zugute kommt, wenn er mit den Pferden durch unwegsames Gelände reitet.

Das Connemara – das ideale Familienpony

Die heutigen Connemaraponys sind für erwachsene Reiter ebenso geeignet wie für Kinder. Das Connemara ist schnell, gutmütig und von Natur aus ein gutes Springpferd, geht aber auch recht gut im Geschirr. Das Pferd ist inzwischen über Irland hinaus in vielen Ländern beliebt, allen voran in Großbritannien und in den USA, aber auch auf dem europäischen Festland und in Australien, wo von Queensland im Nordosten des Landes bis in den äußersten Westen Gestüte entstanden sind.

Mit Blutanteil besonders sportlich

Werden Connemaraponys mit Vollblütern gekreuzt, ergeben sich daraus besonders hochstehende, erfolgreiche Sportpferde. Fans von Springturnieren werden sich noch an den kleinen Dundrum erinnern, der von dem Vollbluthengst Little Heaven und einer Connemara-Stute stammt. Tommy Wade gewann mit ihm viele internationale Turniere, darunter auch den King George V Gold Cup.

Orientalische Wurzeln

Die Herkunft des Connemaraponys ist nicht völlig klar, aber es gilt wohl als sicher, dass im 16. oder 17. Jahrhundert Araber-, Berber– und Andalusier Blutpferde von Kaufleuten über die Iberische Halbinsel nach Irland gebracht wurden. Während des 19. Jahrhunderts brachten dann Farmer in Connemara arabische Pferde ins Land und kreuzten diese mit ihren bodenständigen Ponys. Dieser arabische Einfluss ist heute noch unübersehbar.

Ende des 19. Jahrhunderts wurden Welsh-Hengste eingeführt, von denen der Cob Prince Llewellyn der Vater des Ponys Dynamite (aus einer Connemara-Stute) wurde und dieser wiederum der Vater von Cannon Ball. Dieses Pferd wurde die Nr.1 im Irischen Connemara-Gestütsbuch. Dieses Gestütsbuch gewährleistet nun eine sorgfältige Zuchtauswahl, mit der das Pony seine früheren Qualitäten wiedererlangen soll.

Rassenmerkmale:

  • Größe: zwischen 135cm und 147cm.
  • Farbe: Schimmel, Rappen, Braune, Isabellen, gelegentlich Füchse oder Stichelhaar. Vorwiegend Schimmel.
  • Kopf: gut aufgesetzt. Kleine, hübsche Ohren, große Augen.
  • Schultern: lang und schräg.
  • Gebäude: tief, kompakt.
  • Gliedmaßen: kurze, trockene Röhren, Durchmesser 17,5cm – 20cm; hart und zäh.
  • Aktion: frei, leicht, gut beweglich.