Einsiedler

Der Einsiedler – ein Klosterpferd aus Stifts-Zucht

Im Schweizer Benediktinerstift „Unserer Lieben Frau zu Einsiedeln“, gegründet im 10. Jahrhundert, entstand im Laufe der Jahrhunderte eine über die Landesgrenzen hinaus bekannte Pferderasse, der Einsiedler. Heute wird die Rasse auch Cavalli della Madonna genannt. Spanisches, italienisches, friesisches Blut wurde eingekreuzt, bis Pater Isidor Moser 1784 das Gestütsbuch begründete, um die Reinzucht der alten Rasse zu gewährleisten.

Kleine Zucht

1865 brachte ein Yorkshire-Hengst wieder hervorragende Qualität ein. Seit den 1930er Jahren werden fast ausschließlich Anglo-Normänner (heute Selle Francais) eingekreuzt. Mit etwa 100 Pferden besteht seit 1906 die Zuchtgenossenschaft Stifthalterei Einsiedeln.

Wurden früher vor allem trittsichere, ausdauernde und zuverlässige Reit- und Packtiere für die langen Wege bei Besuchen anderer Stifte oder des Adels benötigt, ist das heutige Zuchtziel modern formuliert: zuverlässig, gesund und vielseitig soll das Einsiedler Pferd sein.  Das Exterieur der Pferde dieser Rasse variiert, denn sie gehen auf drei verschiedene Stutenlinien des Herdbuches zurück. Das Interieur jedoch ist sehr einheitlich und prägt das Einsiedler Pferd als umgängliches und beliebtes Familien- und Freizeitpferd.

Rassenmerkmale:

  • Stockmaß: 155- 165 cm
  • Farben: Alle
  • Ursprung und Verbreitung: Schweiz
  • Aussehen / Exterieur: Starke, schräg liegende Schultern; gute Gurtentiefe; muskulöser Rücken; muskulöse Hinterhand; leicht abfallende Kruppe; harte Hufe; lange Gliedmaßen
  • Charakter / Interieur: Sensibel, gutmütig, aufmerksam, gesund, aufgeweckt
  • Haupteinsatzgebiete: Ist in vielen Gebieten einsetzbar, Fahrpferd, gute Springmöglichkeiten