Haflinger

Haflinger im Galopp auf der Koppel
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Der Haflinger – eine Rasse aus Tirol

Der Haflinger ist eine alte bodenständige Rasse Italiens, die ihren Namen vom Dorf Hafling in der Nähe von Meran im heutigen Südtirol hat. Dort war früher die Hauptzuchtstätte. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden die Pferde im Zentralgestüt Piber in Osterreich gezüchtet. Das Pferd entstammt vermutlich einer Kreuzung zwischen dem Noriker, einem alpenländischen Kaltblutpferd, und dem Araber.

Blonde Schönheit mit temperamentvollen Genen

Charakteristisch für den Haflinger sind die helle Mähne in Kombination mit dem fuchsfarbenen Fell. Dabei variiert die Fellfarbe von Lichtfuchs über Rotfuchs bin hin zu Kohlfuchs und Dunkelfuchs.  Das Flaxen-Gen sorgt dafür, dass Mähne, Schweif und Behang hell ausgeprägt werden. Abzeichen sind erlaubt, jedoch in der Regel eher klein. Ein Stern, eine schmale Blesse oder auch eine Schnippe treten durchaus häufiger auf.

Zuchtbuch und Geschichte

Eine systematische Zucht des Alpenponys begann erst um 1880. Als Stammvater der Rasse gilt der 1874 geborene Hengst Folie, ein Sohn des Arabers El Bedavi und einer arabisierten Landstute. Auf Folies Sohn Folie I gehen sechs der sieben traditionellen Blutlinien der Zucht zurück. Dem Arabereinfluss verdanken die kräftigen Kleinpferde den edlen Kopf mit ausdrucksvollen Augen, großen Nüstern und kleinen Ohren. Dem Einfluss der Noriker verdankt der Haflinger neben dem weißen Behang die dicken Muskelstränge und den breiten Körper.

Haflinger auf einer Alm im Salzburger Land
iStock/Karel Stipek

Der Haflinger – ein Pferd aus den Bergen

Haflinger sind typische Hochgebirgspferde, sehr kräftig und trittsicher. Sie werden heute noch von Bauern und Waldarbeitern an Stellen eingesetzt, wo ein Traktor nicht verwendet werden kann. Sie beginnen erst im Alter von vier Jahren mit der Arbeit und sind für ihr langes Leben bekannt. Das Pferd wird heute auch in Bayern und in der Schweiz gezüchtet; es hat als Brandzeichen das Edelweiß, die berühmte Alpenblume. Die Haflinger sind zwar robuste Pferde, aber doch mehr von menschlicher Pflege abhängig als vergleichsweise die englischen Ponys. In den letzten Jahren sind Haflinger in Bayern und Österreich beliebte Trekking-Ponys geworden, die jeden Reiter sicher durch das Gebirge tragen. Auch sind sie immer öfter auf  Westernreit- und Dressurtunieren zu sehen.

Vielseitig, robust und beliebt

Sie sind aber nicht nur gute Reitponys, die auch mal mehr Gewicht vertragen können, sondern ebenso brauchbare Wagenponys. Außer in der Bundesrepublik Deutschland, in Österreich und der Schweiz gibt es neuerdings auch eine bekannte Zucht in Großbritannien, die 1971 gegründet wurde. Das britische Königshaus setzte sich damals sehr für die Rasse ein, nachdem die Königin bei einem Staatsbesuch in Österreich zwei Haflinger geschenkt bekam.

Rassenmerkmale:

  • Größe: 135cm – 145cm.
  • Farbe: immer fuchsfarben. Helle Mähne und heller Schweif. Rotes oder graues Langhaar ist zuchtuntauglich. Nur am Kopf sind weiße Abzeichen erlaubt, am Körper oder an den Beinen sind sie nicht erwünscht.
  • Kopf: kurz, leicht konkav. Große, dunkle, lebhafte Augen. Zarte Nüstern. Kleine Ohren.
  • Hals: kräftig, aber nicht zu kurz.
  • Gebäude: tonniger Körper (170cm – 190cm Brustumfang). Breite Lendengegend. Muskulöse Kruppe, nicht zu kurz. Hoch getragener Schweif.
  • Gliedmaßen: trocken mit harten Hufen. Kurze, starke Röhrbeine.