Kladruber

Kladruber Rappe auf der Sommerweide
iStock/zuzule

Der Kladruber – ursprünglich ein Wagenpferd

Der Kladruber ist ein mächtiges Pferd barocken Typs. Die Wurzeln der Rasse  sind im Gestüt Kladruby nad Labem (Tschechische Republik) zu finden. Bei einer Größe von rund 168cm Stockmaß (und mehr) sind die Kladruber durch ihren ausdrucksvollen Ramskopf, den mächtigen hoch aufgesetzten Hals und ihre elegante Aktion imposante Wagenpferde.

Das Gestüt Kladrub – Die Wiege der Kladruber

Das im Jahre 1572 gegründete Gestüt Kladruby nad Labem erlangte 1579 den Status eines Hofgestütes, dessen Aufgabe es war, den Kaiserhof in Wien mit Wagenpferden zu versorgen. Die Schimmel gehen dabei auf den 1775 geborenen Neapolitaner Imperatore zurück, der die beiden Linien Generale und Generalissimus begründete. Die Rappen gehen auf die zwei italienischen Hengste des Marquis Sacramoso zurück. In unserer Zeit musste man dann auf den Friesenhengst Romke zurückgreifen um die Blutbasis der Rappen zu erweitern, wobei auch Shagyas und Lipizzaner mit eingekreuzt wurden.

Barocke Rasse mit modernen Points

Der moderne Kladruber ist kleiner und eleganter als sein Vorfahre, behielt aber sein nobles Wesen und Exterieur und eignet sich hervorragend als Fahrpferd. Gezüchtet wird die Rasse noch immer im ehemaligen Hofgestüt Kladrub in Böhmen (Tschechische Republik) und in kleineren Privatzuchten in Mitteleuropa.

Kladruber Rappe
iStock/vikarius

Auch unter dem Sattel ein Hingucker

In der klassisch-barocken Reiterei wird der Kladruber auch als Reitpferd gerne genutzt. Vor allem schätzen Reiter die Intelligenz dieser Rasse, die ausdrucksvollen Bewegungen und das sanfte Wesen. Die Reitpferdepoints im Hinblick auf das Exterieur sind beim Kladruber dagegen nicht so gut ausgeprägt wie bei ihren kleineren Vettern, den Lipizzanern, denen sie im Typ jedoch stark ähneln. Kladruber haben einen relativ flachen Widerrist, einen etwas langen Rücken und eine gerade, kräftige Kruppe. Ihre Extremitäten sind hart, bei manchmal etwas mangelhafter Korrektheit. Ihre ‚Farbenvielfalt‘ beschränkt sich auf Schimmel und Rappen.

Der Kladruber – ein unverkennbarer Charakterkopf

Besonders auffällig ist der Kopf des Kladruber Pferdes. So erkennt man den Kladruber sehr leicht auf den ersten Blick. Insgesamt ist der Kopf lang, ohne dabei klobig zu sein. Die Wölbung der Ramsnase ist deutlich ausgeprägt und sorgt dafür, dass das Profil unverkennbar ist.

 

Rassenmerkmale:

  • Stockmaß: Ca. 168 cm
  • Farben: Schimmel und Rappen
  • Ursprung: Tschechien
  • Verbreitung: Österreich, Deutschland, Tschechien
  • Aussehen / Exterieur: audrucksvoller Ramskopf; mächtiger hoch aufgesetzter Hals; relativ flacher Widerrist; langer Rücken; gerade, kräftige Kruppe;
  • Charakter / Interieur: spritziges Temperament, gutmütig, edel, lebt lange
  • Haupteinsatzgebiet: Reitpferd
  • Allgemeines: starker Trab