Knabstrupper

 

Knabstrupper im Galopp auf der Weide
iStock/artofMomentS

Der Knabstrupper – für den königlichen Hof gezüchtet

Der Knabstrupper ist eine Pferderasse, die aus Dänemark stammt. Bereits im 16. Jhd. wurde das Gestüt Frederiksborg gegründet. Dort wurden Pferde für den königlichen Hof gezüchtet. Zunächst nur nach Kriterien des Exterieurs, doch relativ schnell auch nach Farbschlägen. So gab es Schimmelherden, die als Wagenpferde vor die königlichen Kutschen gespannt wurden und Fuchsherden. Die Zucht der Frederiksborger Füchse ist über die Jahrhunderte erhalten geblieben – diese Pferde heißen auch heute noch Frederiksborger.

Ein ganz besonderer Schecke

Die heute als Knabstrupper bezeichneten Pferde, stammen ebenfalls von den Pferden der Frederiksborger Zucht ab. Sie zeichnen sich durch ihre Fellzeichnung mit den auffälligen dunklen Tupfen aus. Der Knabstrupper ist ein Schecke mit Leopardgen. Dadurch ergibt sich beim Knabstrupper eine sehr besondere Zeichnung. Viele Pferde dieser Rasse haben kleinere oder größere Punkte und weisen damit die typische Tigerschecken-Färbung auf. Schabrackschecken, bei denen die Tigerpunkte nur in einem bestimmten Bereich – oft auf der Kruppe – zu finden sind, während das vordere Pferd einen einfarbigen Mantel trägt, sind jedoch sehr selten.

Der bekannteste Knabstrupper – „Kleiner Onkel“

Durch das Kinderbuch „Pipi Langstrumpf“ ist die Rasse der Knabstrupper heute sehr bekannt. Pipi’s Pferd „Kleiner Onkel“ ist von der Autorin Astrid Lindgren mit vielen dunklen Punkten erfunden worden.  Kein Wunder! Inspiriert von den hübschen und ausgefallen gezeichneten Knabstrupper Pferden hat die berühmte Autorin ein typisch skandinavisches Pferd für ihre Hauptperson gewählt.

Die heutige Zucht

Die modernen Knabstrupper haben nur noch relativ wenig mit ihren barocken Vorfahren gemein. Sie sind attraktiv gefärbt und variieren manchmal im Typ recht stark. Sie haben einen zumeist großen, leicht geramsten, manchmal unedlen Kopf, einen kurzen, starker Hals und eine steile Schulter. Der kurze Widerrist mündet zuweilen in einen langen, weichen Rücken, der über eine matte Nierenpartie in eine leicht abfallende Kruppe übergeht. Bei mittlerem Kaliber ausreichend tief und breit. Ihre Beine sind kurz und korrekt, dabei manchmal etwas schwach im Fundament und weisen wenig Behang auf. Die Größe liegt bei rund 160cm Stockmaß.

Knabstrupper
iStock/andreasgaertner

Begründung der Knabstrupper Zucht

Um 1812 erstand ein Assessor Lunn von einem Fleischer namens Flaebe eine Stute, die durch ihre hervorragende Ausdauer, aber auch durch ihre ungewöhnliche Tigerung auffiel. Sie hatte ursprünglich mal einem spanischen Kriegsgefangenen gehört. Ihre genauere Abstammung blieb leider unbekannt. Mit einem Frederiksborger Falbhengst brachte sie den Flaeber Hengst auf die Welt, der nach zeitgenössischer Darstellung „20 Farben hatte“.

Tigerschecken als Zuchtkriterium

Dieser wurde u.a. Vater des Hengstes Mikkel, der als Begründer des getigerten Schlages gilt und ein hervorragender Traber gewesen sein soll. Schon früh begann eine unverständliche Kreuzungszucht, die eine rasche und nie wieder völlig aufgeholte Qualitätseinbuße dieser ursprünglich wertvollen Rasse mit sich brachte. Derzeit entsteht ein neuerlicher Aufschwung der Zucht. Reiter der klassisch-barocken Reitweise wissen diese Rasse heute ebenso zu schätzen wir Freizeitreiter. Daher ist das Interesse an den besonderen Schecken in den letzten 20 Jahren sehr stark gestiegen.

Rassenmerkmale:

  • Stockmaß: Ca. 160 cm
  • Farben: Tigerschecken in verschiedenen Variationen, kaum Schabrackenschecken
  • Ursprung und Verbreitung: Dänemark, Deutschland
  • Aussehen / Exterieur: Attraktiv gefärbt, variieren manchmal im Typ recht stark; meist großen, leicht geramsten, manchmal unedlen Kopf, einen kurzen, starker Hals und eine steile Schulter; kurzer Widerrist; weicher Rücken; leicht abfallende Kruppe übergeht; kurze, korrekte Beine; manchmal etwas schwach im Fundament; wenig Behang
  • Charakter / Interieur: schlau, willig, ausgeglichen, aktiv, waches Interesse
  • Haupteinsatzgebiete: Reitpferd, Fahrsport, Showpferd