Trakehner Schecken

Trakehner Schecken

Trakehner Schecken sind keine neue Erfindung und keine Mischung von Pinto x Trakehner oder wie in Polen vielfach beliebt, Trakehner x buntes Landpferd. Echte Trakehner Schecken sind reinrassig! 1759 in Trakehnen geboren, war der Porzellanschecke Spinola der 20. Hauptbeschäler in der Geschichte Trakehnens. Er deckte 16 Jahre und brachte dem Gestüt großen Erfolg und viel Geld.

Pferde der Könige

Die Beliebtheit bunter Pferde an den europäischen Höfen war stark und Spinolas Nachkommen wurden in ganz Europa verkauft. Auch Friedrich der Große liebte Schecken, vor seinem Jagdwagen wurden nur Schecken gespannt und ein Gemälde zeigt ihn auf einem Trakehner Schecken. Spinolas Blut fließt nachweisbar in allen Trakehner Pferden unserer Zeit.

Trakehner Schecken – begehrt, vergessen und wiederentdeckt

Ein weiterer Hauptbeschäler war der Scheckhengst Hua Embarc, von dem gescheckte Töchter Eingang in die Mutterstutenherde fanden. Die Scheckzucht ließ jedoch stark nach bis etwa sie etwa 1850 fast zum Erliegen kam, doch nicht zu selten brachten Schimmel bunte Fohlen als Nachzucht und viele Privatzüchter nahmen sich der Scheckzucht an. Schecken wurden gerne für Prunk- und Paradezwecke genommen, so war z.B. das berühmte Ohlauer Husarenregiment mit Schecken beritten.

Nach dem zweiten Weltkrieg waren Schecken unerwünscht und in Westeuropa nicht gezüchtet. In Polen und Rußland überlegten jedoch Restbestände der Trakehner Scheckzucht. Dort holte sich Volker Westerich zum Aufbau eines Gestütes Trakehner Schecken. Nach intensiven Recherchen wurden dann 1995 die ersten drei Trakehner Scheckstuten in den Trakehner Verband aufgenommen.

Heute gibt es wieder einige Züchter, deren Herz für den Trakehner Schecken schlägt und die sich der Zucht dieser Pferde verschrieben haben. Dazu zählt auch Ulfried Zinnow, dessen Trakehner Schecken-Hengst Grenoble beim Trakehner Hengstmarkt 2019 Aufsehen erregte. Der Rappschecke stammt gilt als wichtiger Vererber.
Grenoble stammt ab vom Trakehner Hengst Marseille, der über Prince Patmos und Patmos auf Friedensfürst zurückgeht. Für Mutter Graffiti ist im Pedigree Brioni als Vater ausgewiesen, der ebenfalls ein Sohn von Friedensfürst ist. Sowohl in der mütterlichen Linie wie auch in der väterlichen Linie geht Grenoble damit auf Tempelhüter zurück, der eine Legende in der Trakehner-Zucht ist.

Rassenmerkmale:

  • Stockmaß: Zwischen 158 und 170 cm
  • Farben: Alle
  • Ursprung und Verbreitung: Deutschland, heute weltweit
  • Aussehen / Exterieur: länglicher Hals, starker Widerrist, kräftiger, mittellanger Rücken; muskulöse Kruppe; gute Hufe, schlanke Beine, trockene Gliedmaßen
  • Charakter / Interieur: edel, robust, vielseitig, leichtfuttrig, motiviert, mutig, anhänglich, gutmütig, unkompliziert
  • Haupteinsatzgebiet: Reitpferd, Freizeitpferd
  • Allgemeines: sehr langlebig, Fohlen werden nach dem ersten Buchstaben der Mutter benannt, nicht nach dem des Vaters