Mangalarga Marchador

Die Mangalarga Marchador sind die drittgrößte Pferderasse der Welt, die hauptäschlich unter dem brasilanischen Zuchtverband ABCCMM gezüchtet werden.ABCCMM ist der zweitgrößte Zuchtverband weltweit und betreut ca. 5.000 Züchter und über 400.000 eingetragene Zuchtpferde. Jedoch ist der Zuchtverband und auch die Pferderasse Mangalarga Marchador in Europa nahezu unbekannt. Dies soll jetzt geändert werden! Die europäischen Pferdefreunde sollen auch etwas von der einzigartigen Rasse mitbekommen!

Sie sind die ideale Pferderasse für den beständig wachsenden Freizeitreitermarkt in Deutschland und Europa. In ihrem Ursprung wurden Pferde der portugiesischen Rasse Alter Réal mit brasilianischen Stuten gekreuzt. Oberste Zuchtziele waren und sind bis heute

– Schönheit des iberischen Typs
– Hervorragender Charakter und angenehm im Umgang
– Bequemes, erschütterungsfreies Reiten in der Marcha (Batida oder Picada)
– Leistungsbereitschaft und -fähigkeit

Konsequent wurden diese Zuchtziele verfolgt und mit Sicherheit kann ein Mangalarga Marchador heute als Pferd ohne Grenzen im Freizeitbereich eingesetzt werden.

Durch ihre iberischen Vorfahren bringen die Marchadores eine hohe Dressurbegabung mit sich. Auf dem National Championship 2009 in Brasilien wurde ein schwarzer Marchador Hengst in der Eröffnungsfeier mit Einerwechseln, Galopp-Pirouetten, Piaffe, Passage und anderen höchst anspruchsvollen Lektionen vorgestellt. Obwohl in Brasilien hauptsächlich geradeaus in der Marcha geritten wird, erkennen die Züchter auch hier, daß ihre Pferde unentdeckte Talente haben. Die „Provas Funcionais“ – ein seit zwei Jahren neu eingeführte Turnierdisziplin – soll den Reitern die Möglichkeit geben, hier mehr mit den Pferden zu zeigen.

Durch den bequemen Gang – die Marcha – gibt es kaum ein angenehmeres Pferd zum Reiten in Feld, Wald und Flur und für ausgiebige Wanderritte. Hinzu kommt, daß die Pferde ausgesprochen trittsicher sind und einen ausgeglichenen Charakter mitbringen, der sie zu unerschrockenen Partnern im Gelände macht. Aufgrund ihrer Leistungsbereitschaft und –fähigkeit sind sie bei entsprechendem Training in den oberen Rängen des Distanzsports einsetzbar.

In Brasilien werden viele Marchadores bei der Rinderarbeit eingesetzt und bringen häufig den sog. „Cow-Sense“ mit. Durch diesen Cow-Sense gepaart mit Wendigkeit, Unerschrockenheit und Dressurbegabung sind sie geradezu ideale Pferde für die Disziplinen der Working Equitation.

Wie kamen die Pferde nach Europa?

Am Samstag, den 04.12.2010 sind nun fünf „Vitrine Pferde“ in Frankfurt gelandet. Dort wurden sie von Astrid Oberniedermayr und Dieter Mader in Empfang genommen. Astrid Oberniedermayr bemüht sich seit über 10 Jahren für die Verbreitung der Rasse nicht nur in Europa, sondern auch bei namhaften Züchtern in Brasilien und durch Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Verband ABCCMM. Dieter Mader, Ausbilder und Trainer in der klassischen Dressur, hat über sie die Mangalarga Marchadores entdeckt und schätzen gelernt. Gemeinsam haben sie in 2010 mehrere Reisen nach Brasilien unternommen und für das Showpferdeprojekt erfolgreich geworben.

Vier Züchter, denen Visionen und Idealismus nicht fremd sind, haben sich bereit erklärt, fünf Hengste nach Europa zu schicken und deren Unterhalt zu finanzieren. Gleichzeitig hat sich der brasilianische Zuchtverband ABCCMM bereit erklärt, europäische Messen zu buchen und dort mit Ständen präsent zu sein.

„Es ist einmalig in der Geschichte der südamerikanischen Pferderassen in Europa, daß so eine umfangreiche Unterstützung passiert!“ sagt Oberniedermayr. „Nicht nur die Züchter nehmen viel Geld in die Hand und schicken ihre Pferde, auch die ABCCMM wird die Vermarktung mit großem finanziellen Aufwand betreiben. Außerdem haben sie im vergangenen Jahr die europäischen Mangalarga Marchadores kostenlos registrieren lassen und bieten diesen Service auch in 2011 kostenlos an. Zusätzlich wird eine Richter- und Trainerschulung der IGV Internationalen Gangpferdevereinigung erfolgen, wie die Spezialgangart „Marcha“ zu bewerten ist. Die Mitglieder der EAMM e.V. European Association of Mangalarga

Marchador e.V. (www.eamm.de) bekommen während des National Championship im Belo Horizonte die Hotelunterkünfte und den Shuttle von der ABCCMM bezahlt. Uvm. Jede erdenkliche Anfrage stößt in Brasilien auf offene Ohren. Es ist eben wirklich an der Zeit, diese wundervollen Pferde in Europa bekannt zu machen. Das hat man in Brasilien wohl endlich erkannt!“ freut sich Oberniedermayr.

Und wie geht es danach weiter mit den Vitrine Pferden?

Der erste Messeauftritt der ABCCMM und der Showpferde wird auf der EQUITANA vom 12. – 20. März 2011 sein. Dort hat die brasilianische Regierung über APEX ca. 250 qm belegt. Zum einen für brasilianisches Reitsportzubehör, zum anderen mit brasilianischen Pferderassen. Allerdings – dank des Showpferde Projektes – werden nur die Mangalarga Marchadores live zu sehen sein. Täglich im großen Ring in der Halle 6 und zwei mal täglich für ca. 15 Minuten in den kleinen Vorführringen in den verschiedenen Hallen. Wer möchte, kann dann auch einmal ausprobieren, was es mit der Rittigkeit und der Bequemlichkeit des Spezialganges Marcha auf sich hat und sich in den Sattel schwingen.

Insgesamt kommen die Pferde für zwei Jahre bei Dieter Mader ins Taining und sollen in der Dressur ausgebildet werden und bei Gangpferde-, Working Equitation Turnieren und auf Messen vorgestellt werden. „Natürlich können weder wir noch die Pferde in den 3 – 4 Monaten vor der EQUITANA irgendwelche Wunder vollbringen,“ sagt Mader, „aber wir werden sehen, was sie bis dahin lernen können und das werden wir natürlich auch zeigen.

Die Hilfengebung der klassischen Dressur sind für die Vitrine Pferde völlig fremd. Sie müssen lernen, daß Schenkelhilfen vielseitiger sind, als nur vorwärts zu stürmen. Auch ist die Haltung, in der sie in Brasilien in der Marcha geritten werden und der Übergang zu einer klassischen Anlehnung eine Gradwanderung. Sie werden im ersten Schritt die Anfänge der Seitengänge lernen, Tempounterschiede und Übergänge. Wenn wir das in den ersten Monaten erreichen und festigen, haben wir eine gute Grundlage geschaffen und werden versuchen, sie dann auf der EQUITANA 2013 in anspruchsvolleren Dressurlektionen vorzustellen.“

Also gut und verständlich: zuerst muß die Sprache bzw. Verständigung zwischen den deutschen Reitern und den brasilianischen Pferden eingestellt und verfeinert werden. Eine schöne Aufgabe und Pferde Regional wird dabei sein und über die Fortschritte und auch über auftretende Probleme berichten. Bleiben Sie dabei ….

Weitere Informationen zu Rasse unter www.eamm.de

Die Züchter:

Antonio Santos Silva
Haras Nova Figueira
Novo Hamburgo, Rio Grande do Sul

Paulo Guilherme Monteiro Lobato Ribeiro
Haras do Conforto
Sorocaba, Sao Paulo

Magdi Shaat
Haras ElFar
Lavras, Minas Gerais

Marcelo Baptista de Oliveira
Haras Maripá
Jaguariúna, Sao Paulo

Marcelo Baptista de Oliveira
Haras Maripá
Jaguariúna, Sao Paulo

Quelle: Astrid Oberniedermayr

Jahrgang 1968, ist Chemie-Ingenieur und betreibt seit 2003 erfolgreich Internetportale. Carsten ist verheiratet und hat zwei Kinder.