Tennessee Walking Horse

Tennessee Walking Horse Stute
iStock/dcdebs

Das Tennessee Walking Horse – ein amerikanisches Arbeitspferd

Das Tennessee Walking Horse ist eine typisch amerikanische Pferderasse, die als spezialisiertes Arbeitspferd entstand und heute zum Teil zu Showzwecken, hauptsächlich aber als Freizeitpferd verwendet wird. Wie das American Saddlebred wurde der Tennessee Walker speziell daraufhin gezüchtet, den Reiter auf seinen langen Ritten über die ausgedehnten Plantagen im Süden der USA zu tragen.  Der Tennessee Walker hieß eine Zeitlang auch Plantation Walking Horse oder, da die Farmer ihre Plantagen immer Reihe für Reihe durchritten, »Turn Row Horse« (Pferd, das nach jeder Reihe – row – wendet).

Für den Reiter bequeme Gänge

Der Galopp des Tennessee Walking Horse lässt sich als „hohe, rollende Bewegung beschreiben. Anders formuliert: Der Walker hat fließende, sanfte Gänge. Dabei zeigt das Pferd ein ausgeprägtes Kopfnicken, läuft mit angezogenem Kinn und in hoher Versammlung. Für den Reiter ist dieser Bewegungsablauf sehr sitzbequem, was bei den stundenlangen Ritten über die Plantagen ein wichtiger Aspekt war.

Das Tennessee Walking Horse – berühmt für seine Walks

Das Tennessee Walking Horse hat aber noch mehr besondere Gänge. Dazu gehören die Walks. Der Tennessee Walker kann zwar nicht mit dem five-gaited-Saddlebred konkurrieren, hat aber zwei andere, ebenfalls einzigartige Gänge entwickelt: den »Flat walk« und den »Running walk«. Beim Walk (egal ob Running Walk oder Flatwalk) zeigt das Pferd die gleiche Fußfolge wie im Schritt. Doch der Walk ist schneller. Zwischen Flatwalk und Running Walk besteht ein Tempounterschied. Sehr gute Walker erreichen beschleunigtes Trabtempo im Running Walk, wobei Flatwalk in etwa dem langsamen Jog-Tempo der Western-Pferde entspricht.

Freizeitpartner und Showpferd mit fünf Gängen

Dabei werden die Walks vor allem bei Showveranstaltungen gezeigt werden. Außer diesen beiden zusätzlichen Gängen beherrscht das Tennessee Walking Horse die drei Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp. Durch seinen angenehmen, gutmütigen Charakter und seine Vielseitigkeit ist es vor allem in den Vereinigten Staaten als Freizeitpartner sehr beliebt. Die Verbindung von Sanftmut und Reitkomfort ist ideal für Reitanfänger sowie für  ängstliche und etwas ältere Reiter. Aber auch für Distanzritte und vor dem Wagen werden die Tennessee Walker gerne verwendet.

Einkreuzungen und Veredelung der Rasse

Ausgewählte Einkreuzungen von Morgans, Vollblütern, Arabern und Standardbreds erbrachten die gewünschten Qualitäten des Tennessee Walkers und des American Saddlebred. Erst zu Beginn dieses Jahrhunderts wurden die beiden Rassen getrennt. Im Jahr 1910 wurde der Tennessee Walker als eigenständige Rasse anerkannt, und 1935 wurde die Tennessee Walking Horse Breeder’s Association gegründet, die das Stammbuch führt. Dabei hat man festgestellt, dass die meisten Pferde von einem einzigen Hengst, Black Allan, abstammen, der 1886 geboren wurde. Black Allan war ein Produkt aus der Anpaarung des Traberhengstes Allendorfaus mit der Morgan-Stute, Maggie Marshal, war.

 

Rassenmerkmale:

  • Größe: zwischen 153cm und 163cm.
  • Farbe: Walker gibt es in allen Farben wobei „roan“ farbene Pferde in Amerika sehr beliebt sind und preislich fast höher gehandelt werden als „einfarbige“.
  • Kopf: manchmal zu groß und einfach. Ausdrucksvolle Augen mit besonders auffallenden, da geschwungenen Lidern.
  • Hals: kräftig und gebogen; etwas kürzer als beim Saddlebred.
  • Schultern: schräg. Widerrist nicht besonders deutlich ausgeprägt.
  • Gebäude: mächtig. Breite Brust und kräftige Hinterhand. Relativ langer Rücken.
  • Gliedmaßen: hart und trocken.