Württemberger Warmblut

Der Württemberger wurde ursprünglich als ein zähes und umgängliches Vielseitigkeitspferd gezüchtet, welches sich gut in den Gebirgsregionen Württembergs bewegen konnte. Anfangs wurden bodenständige Stuten mit Araber- hengsten aus dem Landesgestüt in Marbach gepaart. Später wurde dann eine Vielzahl verschiedener Blutlinien eingekreuzt wie z.B. Trakehner (bzw. damals noch Ostpreußisches Warmblut), Normänner, Nonius und Oldenburger. Für eine kurze Zeit wurde auch Kaltblut eingekreuzt – Suffolks und Clydesdales. Obwohl die Zucht bereits vor über 400 Jahren begann, wird sie erst seit ungefähr einem Jahrhundert systematisch betrieben. Das Gestütsbuch begann im Jahr 1895.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs änderte sich schließlich die Zucht vom Arbeitspferd hin zum Sportpferd und es wurde auch mehr Qualität eingeführt. Vor allem durch Trakehnerblut (in dem ja auch Vollblut und Araberblut enthalten ist) sollte dies erreicht werden.

Der einflußreichste Hengst der letzten Jahre war der Trakehner Julmond, welcher von 1960 bis 1965 in Marbach als Hauptbeschäler stand. Der moderne Württemberger ist ein gutes und sensibles Pferd mit viel Rittigkeit, welches aber auch gut im Geschirr gehen kann. Es ist bekannt für seine Härte, seine gesunden Beine und Hufe sowie für sein gutes Temperament.

Rassenmerkmale:

  • Größe: höchstens 163cm
  • Farbe: Braune, Rappen, Füchse
  • Aussehen / Exterieur: Viel Gurtentiefe, gute, saubere korrekte Gliedmaßen, absinkende Schultern, gut ausgeprägter Widerrist, kurzer Rücken, muskulöse, fast gerade Kruppe, stabiles Fundament, harte Hufe
  • Charakter / Interieur: ausgeglichen, zäh, motiviert, verlässlich, leistungsbereit, gutartig
  • Allgemeine Beschreibung: ein kräftiges, kompaktes Reitpferd, manchmal etwas gedrungen. Viel Gurtentiefe und gute, saubere und kor-rekte Gliedmaßen
  • Haupteinsatzgebiet: Reitpferd, Freizeitpferd, Kutschpferd

Quelle Bild: Xocolatl auf en.wikipedia, (CC:BY, SA)