Pferdegedicht: „Kleine Reitlehre“

-Reiten ist kein Kraftakt, sondern ein Balanceakt.

-Reiten ist eine Kunst, die Einfühlungsvermögen und Gedult strapaziert

-Reiten und Pferd stellen ein Tanzpaar dar: Wie der Tänzer die Partnerin unsichtbar führt, sollte der Reiter sein Pferd führen.

-In der Reit lehre sind alle Menschen gleich, ob arm ob reich. Wer kein Gefühl hat,bleibt eine Traglast. Aber: auch fühlen kann man lernen

-Richtiges Treiben sieht man nur am Gang des Pferdes, nicht an Körperverrenkungen des Reiters

-Das Wichtigst bei der Ausbildung eines Pferdes, der Schritt am hingegebenen Zügel muß schwer zu erlernen sein, denn Schritt am hingegebenen Zügel reiten die wenigsten Reiter

-Je geringer die Mitwirkung der Hilfen sein kann, um so größer ist die Vollkommenheit der Dressur.

-Der Reitschüler sitzt immer richtig, wenn er das Gleichgewicht des Pferdes nicht stört, der Dressurreiter sitzt richtig, wenn das Pferd seinen Gewichtsverlagerungen folgt.

-Diejenige Körperhaltung des Reiters die normal ist, ist die, die seinen Schwerpunkt mit dem Pferd in übereinstimmung bringt.

-Ein geschmeidiger, der Bewegung des Pferdes angepasster korrekter Sitz, ist die Grundlage dafür, daß dass Pferd die Hilfen versteht.

-Der Reiter muss zum Denken und zur Selbständigkeit erzogen werden.

-Einfach auf dem Pferd sitzen und es beherrschen lernen, kann viel Zeit und Geld kosten. Schneller, besser, billiger geht es. wenn man mit Verstand reitet. Ziel der klassischen Reitkunst ist es, die natürlichen Bewegungen des Pferdes zu erhalten (und zwar mit dem Gewicht des Reiters im Sattel),
möglichst auch diese natürlichen Bewegungen zu fördern.

-Mache dein Pferd bei aller konsequenten Ausbildung nicht zum Sklaven. Freu dich, wenn es mal übermütig einen Luftsprung macht und Lebensfreude zeigt.

-Nutze jede gelegenheit, von anderen zu lernen; aber keiner kann dir sagen, wie du später dein Pferd zu reiten hast.

-Ich bin nie in meinem Leben bereit gewesen, mir sagen zu lassen, das wird so oder so gemacht, wenn man mir nicht sagen konnte, WESHALTB es so gemacht wird.

-Kein Pferd möchte seinem Reiter etwas böses, es versucht immer alles so gut zu machen wie es kann oder sogar noch besser. Und diese Eigenschaften des Pferdes sollten wir durch Vertrauen und Optimismus gegenüber dem Pferd fördern, und wir werden schnell merken , das unser Pferd wesendlich mehr kann, als wir je gedacht hätten (in Gedanken an mein geliebtes Pflegepferd Rike, das mir diesen Grundsatz und vieles mehr bestätigt und gelehr hat, dafür danke ich ihr, das ich stark war,nicht auf die Vorurteile anderer ihr gegenüber zu hören)’

-Jedes Pferd verhält sich so, wie der Besitzer/Reiter es ihm zeit (Wie der Mensch so das Pferd). Das Pferd ist unser Spiegelbild, denn so wie wir mit ihm umgehen, geht es mit uns (und anderen) um.

-Vertrauen kann man nicht (mit Zucker) erkaufen, sondern muß es erarbeiten.

geschrieben und eingesandt von Juliane Jaschka