Pferdegedicht: „Wölfe“

Wölfe
Freiheit
Keine Bewegung könnte ihn verraten
Kein zucken der Wimper
Einfach still
Und doch sieht man ihn
Groß
Stark
Edel
Und elegant
Sieht hinunter auf die weiße Landschaft
Auf seinem Hügel
Leicht hebt der Wind seine Mähne
Gold glänzen die einzelnen Strähnen in der untergehenden Sonne
Die Ohren gespitzt
Aufmerksam
Angespannt wartet er
Sein dunkler Körper hebt sich deutlich vom glitzernden weiß des Schnees ab
In der ferne heult ein Wolf
Dann sieht er sie
Rotes Fell
Schlanke schnelle Beine
Sie steht da
Steht da und scharrt im tiefen Weiß nach vertrocknetem Gras vom Sommer
Dunkle schatten zwischen den dichten Bäumen
Der Hengst sieht auf
Wittert die Gefahr
Wiehert
Zu spät
Der Wolf
Dunkel
Die Rippen zeichnen sich deutlich vom grauen Körper ab
Umzingelt
Der rote Schatten der Stute ist umzingelt
Hoch auf dem Hügel legt er die Ohren an
Gallopiert
Jeder Muskel angespannt
Greift weit aus
Der erste Wolf springt
Schneller
Die Augen vor Schreck geweitet schlägt sie aus
Jetzt ist er da
Da um ihr zu helfen
Dreht sich
Steigt
Die Wölfe springen
Ein schrecklicher Schmerz in der Kehle
Er schlägt mit den Hufen
Der Wolf fällt
Sein Sturz –
Tödlich
Harte Hufe zermahlen ihn
Sie kämpfen
Kämpfen um ihr Leben
Lange
Lange halten sie aus
Mit letzter Kraft verteidigen sie ihr Leben
Zehn schwarze Schatten liegen da
Sterbend
Er flüchtet mit ihr
Weg von den Dunklen
Der Schnee verwischt ihre Spuren
Doch nicht
Nicht den Geruch von Blut
Laufen so schnell sie Können
Dann
In der Ferne heult ein Wolf

eingesandt und geschrieben von Lisa Behner(14)