Pferdegedicht: „Kamerad Pferd“

Pferde war´n zu allen Zeiten
stets dem Menschen treu ergeben,
standen hilfreich ihm zur Seite
oft ein ganzes Pferdeleben.

Makellos und ohne Tadel
viel gepriesen ihre Stärke
voller Anmut Stolz und Adel
züchterische Meisterwerke.

Manchen dieser edlen Tiere
ward ein Denkmal auferstellt
und fast auf der ganzen Erde
hat man laut von ihm erzählt.

Doch wer denkt an alle diese,
die im Rampenlicht nicht stehen,
die noch keine grüne Wiese,
keinen hellen Stall gesehen.

Wer denkt an die Grubenpferde,
die in immer dunkler Nacht
tief dort unten in der Erde
all ihr Leben zugebracht?

Und das unbekannte Pferd,
daß im Krieg dein treuer Freund gewesen,
daß die Kugel von dier abgewehrt,
sag, wo kann ich seinen Naman lesen?

Und das Pferd dort im Waggon
wartet auf den nahen Tod.
Warum in besten Jahren schon,
wer gab ihm kein Gnadenbrot?

Es hat sein Bestes stets gegeben,
nun ist´s gebunden und gefangen
und muß so früh in seinem Leben
dafür den bitteren Lohn empfangen.

Ich kauft es gerne, wär ich reich,
sein Blick stellt mir so viele Fragen
doch kann ich traurig und beschämt zugleich
nur leise DANKE zu ihm sagen.

eingesandt von Sabine Hammer